Sagenschatz des Kreises Peine
nach dem Buch von Robert Bartels
aus dem Jahr 1956


Landkreis Peine

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PAZ_12.08.2006
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Kükens Wiese

Kükens Wiese liegt an der Fuhse zwischen Handorf und Kl. Ilsede. Sie gehörte früher dem Bauern Küke in Handorf, heute nach Klein Ilsede. Hören wir nun, wie der Besitzwechsel vor sich gegangen ist.

Der Bauer Küke lebte vor mehreren Jahrhunderten, als noch die Herren von Schwicheldt in Klein Ilsede ihren Wohnsitz hatten. Eines Tages saß er mit mehreren anderen Bauern aus Handorf im Kruge. Man sprach vom Wetter, vom Vieh und diesem und jenem, wie das so üblich ist.

Plötzlich hielt vor dem Krugfenster ein Reiter. Die Bauern schauten neugierig hin, um zu sehen, wer da käme. Küke erkannte den Mann zuerst; es war der Herr von Schwicheldt. Der war bekannt als freigiebiger Herr, dem die Taler locker in der Tasche saßen. Die Bauern freuten sich sehr, als er die Gaststube betrat. Er hatte auch wirklich die Spendierhosen an und bestellte eine Tonne Broyhan. Der Wirt holte das einzige Faß, das im Keller lag, herauf, schlug den Hahn in das Spundloch und fing an, das Bier abzuzapfen. Das geschah sonst nur an Sonntagen und wurde dann besonders angesagt. So bemächtigte sich der Bauern bald eine fröhliche Stimmung, daß man zu allen möglichen Scherzen aufgelegt war. Auch Bauer Küke machte keine Ausnahme, ihm saß auch der Schalk im Nacken. Als er einmal von draußen hereinkam, lobte er das Reitpferd über alle Maßen. Der Freiherr hörte das Lob gern an und tat noch ein Übriges, die Vorzüge seines Reittieres zu preisen.

Da plagt den Bauern Küke der Teufel. Weil er meinte, daß der andere nun doch gewaltig aufschnitte, riskierte er mit ihm eine Wette, daß er mit seinem Pferde nicht über die Fuhse springen könne und setzte seine  Kükens Wiese  als Wettpreis ein. Der Herr von Schwicheldt ging sofort darauf ein und setzte sein Pferd dagegen. Beide reichten sich die Hände; der Wirt schlug durch als Zeuge, und es ging gleich an di Ausführung.

Als der merkwürdige Zug von Menschen mit dem Freiherrn  hoch zu Roß  an der Fuhse ankam, wurde eine Stelle ausgesucht, wo der Sprung ausgeführt werden konnte. Der kühne Reiter wagte es, über den Fluß zu setzen. Und siehe da, das großartige Tier überwand mit einem gewaltigen Satz das Flußbett und langte glücklich am jenseitigen Ufer an. So gewann der Herr von Schwicheldt Kükens Wiese, und Küke war sie los! Aber bis auf den heutigen Tag heißt sie nach dem alten Besitzer, obwohl der Schwicheldt‘sche Besitz in Klein Ilsede in andere Hand übergegangen und die Familie Küke in Handorf lange ausgestorben ist. Nur die Liebe zum Pferd ist geblieben und wird von der Jugend in beiden Dörfern im Reiterverein gehegt und gepflegt.

 

Titel in Alphabetischer Reihenfolge:

„Ahrens Kamer“ im Woltorfer Holze
Das weiße Gespenst
Der Amboß von Edemissen
Der Berggeist
Der Bote der Fischkönigin
Der Bussekater
Der Butzemann
Der Frosch von Hohenhameln
Der Glockenstein
Der Gluhschwanz
Der Hakemann
Der Halvesser Teich
Der Haßjäger
Der Herzberg früher und heute
Der Höllenhund
Der Kampf der Riesen
Der Kornhase
Der Moorkerl
Der nächtliche Pflüger im Wendesser Moor
Der Pferdeschinder vom Escheberg
Der Riese und der Doppelkirchturm von Hohenhameln
Der Schatz im Hügelgrab auf der Wehnser Horst
Der Schatz im Kesselloch
Der Schimmel des Waldkönigs
Der Schmuggler und die Tückeboten
Der Speerbaum oder Schildbaum
Der Spuk an der Schwarzwasserbrücke
Der Spuk auf dem Bärenkampe
Der spukende Ochse
Der Waldkönig
Die Eule zu Peine
Die Gründung der Horststiftung
Die Gründung des Dorfes Wehnsen
Die Kirche von Hohenhameln als Stiefelknecht
Die Kniekuhlen
Die Kornhexe
Die Lüchtenkeerls
Die Rachegeister
Die Riesenspuren von Edemissen
Die Riesensteine von Groß Solschen
Die Walpurgisnacht
Die Wunderblume von Edemissen
Die Zwerge im Dedenhäuser Wallberge
Die Zwerge im Wohlenberge
Kükens Wiese
Quellen - Sagen
Raubritterburg
Rechtsstreit
Spuk

Teufelsküche
Versunkenes Schloß
Versunkene Reiter
Unterirdische Gänge

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