Sagenschatz des Kreises Peine
nach dem Buch von Robert Bartels
aus dem Jahr 1956


Landkreis Peine

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PAZ_12.08.2006
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Der Schatz im Hügelgrab auf der Wehnser Horst

Eines hat der Nordkreis dem Süden des Kreises Peine voraus, das sind die stillen, verschwiegenen Wege und die kleinen einsamen Wäldchen, die man hier Büsche nennt. Die Wege und Büsche haben bis auf den heutigen Tag ihren Heidecharakter treu bewahrt, mögen. auch die benachbarten Äcker längst neuzeitliches Gepräge angenommen haben. Prächtige Kiefern und schlanke Wacholder, knorrige Eichen und weißstämmige Birken recken sich gen Himmel. Dichtes Heidekraut und dicke Moospolster grünen am Wegrand. Muntere Käfer tummeln sich in ihrer kaum berührten Welt. Bock und Ricke finden im Gestrüpp der Jungkiefern vorzügliche Deckung. Der Heidhose sitzt zwischen den Brombeerranken im sicheren Lager.

Zwischen Plockhorst und Wehnsen liegt auch ein solches wundervolles Plätzchen, das ist der Horstbusch. Wer die Geheimnisse dieses verschlossenen Busches kennen lernen will, der darf sich nicht davor fürchten, daß er sich an den dichten Zweigen der Randkiefern die Hände ratscht. Macht er sich mit kräftigen Armen Platz, so dringt er bald ins Innere, ein und gelangt auf eine lichte Stelle. Dort stößt er auf einen gewölbten Hügel, in dem Kaninchen ihren Bau angelegt haben. Das ist das Hügelgrab der Wehnser Horst.

In die dicken Kissen weichen Mooses am Rande des großen Hügels wollen wir uns setzen und uns erzählen lassen, was sich die Alten in Wehnsen von dem Geheimnis dieses Hügels ins Ohr raunen: „Es liegt ein Schatz darin vergraben!“ Ob es schon jemand versucht hat, den Schatz zu heben? Nein, denn das kann nur mit Erfolg geschehen, wenn man Tag und Stunde kennt, da die Erde ihren Schatz frei gibt. Wer das nicht weiß, lasse ja die Hände davon, er wird sonst vom Unglück verfolgt! Darum rührt niemand an den Hügel; denn wer vermag das Geheimnis zu ergründen?

Das ist auch recht so; denn der Schatz, der dort in der Erde ruht, besteht wohl kaum aus Gold. Es können bronzene Geräte, die einstmals wie Gold blitzten, sein; aber die sind heute mit Grünspan bedeckt. Ja und selbst, wenn es weder Gold noch Bronze wäre, nur ein paar alte Topfscherben und ein wenig Knochenbrand, so würde er trotzdem köstlicher sein als alle Kleinodien! Wir stehen in Ehrfurcht vor solchem Grabhügel, der die Jahrhunderte überdauerte., weil wir wissen, daß unter dieser Erde, auf der die Heide rotgolden blüht, unseres Volkes frühe Jugend schläft. Solch eine Stätte ist darum heiliger Boden, und er verlangt von dir, daß Du ihm schützend zur Seite stehst!

 

Titel in Alphabetischer Reihenfolge:

„Ahrens Kamer“ im Woltorfer Holze
Das weiße Gespenst
Der Amboß von Edemissen
Der Berggeist
Der Bote der Fischkönigin
Der Bussekater
Der Butzemann
Der Frosch von Hohenhameln
Der Glockenstein
Der Gluhschwanz
Der Hakemann
Der Halvesser Teich
Der Haßjäger
Der Herzberg früher und heute
Der Höllenhund
Der Kampf der Riesen
Der Kornhase
Der Moorkerl
Der nächtliche Pflüger im Wendesser Moor
Der Pferdeschinder vom Escheberg
Der Riese und der Doppelkirchturm von Hohenhameln
Der Schatz im Hügelgrab auf der Wehnser Horst
Der Schatz im Kesselloch
Der Schimmel des Waldkönigs
Der Schmuggler und die Tückeboten
Der Speerbaum oder Schildbaum
Der Spuk an der Schwarzwasserbrücke
Der Spuk auf dem Bärenkampe
Der spukende Ochse
Der Waldkönig
Die Eule zu Peine
Die Gründung der Horststiftung
Die Gründung des Dorfes Wehnsen
Die Kirche von Hohenhameln als Stiefelknecht
Die Kniekuhlen
Die Kornhexe
Die Lüchtenkeerls
Die Rachegeister
Die Riesenspuren von Edemissen
Die Riesensteine von Groß Solschen
Die Walpurgisnacht
Die Wunderblume von Edemissen
Die Zwerge im Dedenhäuser Wallberge
Die Zwerge im Wohlenberge
Kükens Wiese
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Versunkenes Schloß
Versunkene Reiter
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