Der Höllenhund
Zwischen Groß und Klein
Lengede schiebt sich der Friedhof mit der altersgrauen Kirche und den
halbverfallenen, vergitterten Grabstätten. In früheren Jahrzehnten mieden
nicht nur Frauen und Kinder, sondern auch furchtlose Männer und übermütige
Dorfknechte am Abend den Weg über den Kirchhof. Sobald es dunkelte, vor allem
um Mitternacht, klirrte zwischen den Gräbern der Höllenhund mit seiner glühenden
Kette. Er kam aus der Unterwelt, aus der er sich losgerissen hatte. Knurrend und
mit den Zähnen fletschend sprang er über die Gräber und geiferte jeden an,
der eine der beiden Kirchhofstüren öffnete.
Einmal prahlte der
Schmiedegeselle beim Bier, er könnte den Höhenhund bändigen. Ja, er verschwor
sich, das Tier gebunden in die Gaststube zu bringen. Alle Warnungen schlug er in
den Wind und machte sich auf den Weg, seinen kühnen Worten die Tat folgen zu
lassen. Niemals kehrte er zurück! Am anderen Morgen fand der Küster Mütze und
Holzschuhe des Gesellen vor der Kirchentür; er selber blieb verschwunden.
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