Sagenschatz des Kreises Peine
nach dem Buch von Robert Bartels
aus dem Jahr 1956


Landkreis Peine

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PAZ_12.08.2006
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Die Kniekuhlen

Nicht weit von Peine liegen fünf gar tiefe Löcher. Sie sind mit Riedgras überwachsen. Wer sich hinaufwagen wollte, würde versinken und käme wohl nimmer wieder ans Tageslicht. Die Löcher sind so tief, daß noch kein Mensch sie ausgemessen hat. Sie kommen von einem Riesen her, von dem die Leute noch heutigentags zu erzählen wissen.

Das mag ein Riese gewesen sein! Am Blocksberge suchte er sich von den gewaltigen Steinblöcken, die da herumliegen, einen aus, der war turmhoch; den nahm er auf seine Schulter und marschierte damit frisch über Berg und Tal, immer geradeaus. Mit weiten Schritten trat er über die Oker, die durchs Braunschweiger Land fließt, und über die anderen Flüsse, die ihm in den Weg kamen.

Als er jedoch bis Peine gekommen war, ging‘s nicht recht mehr. Weil er mit seinem schweren Tritt immer tief in die Erde einsank, hatte er die Schuhe voll Sand bekommen. Er verschnaufte sich daher ein bißchen, packte den Stein mit der einen Hand ein wenig fester, zog mit der andern die Schuhe ab und schüttelte den Sand aus. Wie das polterte! Da könnten die Menschen wohl tausend Fuder wegfahren, und es bliebe doch noch viel liegen. Ein ganzer Berg war es geworden, der heute noch steht und Luhberg genannt wird.

Nachdem es dem Riesen leichter geworden war, ging er rüstig weiter und kam an ein Bächlein. Es heißt Schwarzwasser; denn es sieht trübe aus von Morast und Erdöl. Dieses Bächlein achtete der Riese für nichts. Aber o weh! Als er hinübertreten wollte, stürzte er, so lang er war, in den Sumpf. Der Stein von seiner Schulter flog über seinen Kopf hinweg und sank tief in die Erde, nur die Spitze ragte turmhoch daraus hervor. Das ist der Fissenberg, von ihm hacken die Leute schon Jahr und Tag, brechen hundert Fuder davon, und doch will er nicht alle werden. An der Stelle aber, wo der Riese hingefallen ist, sind fünf große Vertiefungen entstanden. Zwei Löcher haben seine Kniee in die Erde gedrückt, zwei die Ellenbogen und eins der Kopf. Das sind die fünf Kniekuhlen bei Klein Eddesse, die noch kein Mensch ergründet hat.

 

Titel in Alphabetischer Reihenfolge:

„Ahrens Kamer“ im Woltorfer Holze
Das weiße Gespenst
Der Amboß von Edemissen
Der Berggeist
Der Bote der Fischkönigin
Der Bussekater
Der Butzemann
Der Frosch von Hohenhameln
Der Glockenstein
Der Gluhschwanz
Der Hakemann
Der Halvesser Teich
Der Haßjäger
Der Herzberg früher und heute
Der Höllenhund
Der Kampf der Riesen
Der Kornhase
Der Moorkerl
Der nächtliche Pflüger im Wendesser Moor
Der Pferdeschinder vom Escheberg
Der Riese und der Doppelkirchturm von Hohenhameln
Der Schatz im Hügelgrab auf der Wehnser Horst
Der Schatz im Kesselloch
Der Schimmel des Waldkönigs
Der Schmuggler und die Tückeboten
Der Speerbaum oder Schildbaum
Der Spuk an der Schwarzwasserbrücke
Der Spuk auf dem Bärenkampe
Der spukende Ochse
Der Waldkönig
Die Eule zu Peine
Die Gründung der Horststiftung
Die Gründung des Dorfes Wehnsen
Die Kirche von Hohenhameln als Stiefelknecht
Die Kniekuhlen
Die Kornhexe
Die Lüchtenkeerls
Die Rachegeister
Die Riesenspuren von Edemissen
Die Riesensteine von Groß Solschen
Die Walpurgisnacht
Die Wunderblume von Edemissen
Die Zwerge im Dedenhäuser Wallberge
Die Zwerge im Wohlenberge
Kükens Wiese
Quellen - Sagen
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Rechtsstreit
Spuk

Teufelsküche
Versunkenes Schloß
Versunkene Reiter
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